10. März 2017
Verehrte Muslime!
In einem Koranvers heißt es: „O ihr Menschen! Fürchtet euren Herrn, der euch aus einem (einzigen) Wesen erschuf und aus ihm seine Gattin und aus ihnen viele Männer und Frauen entstehen ließ.“[1]
Liebe Geschwister!
Die Ehe ist die wichtigste gesellschaftliche Institution. In einer Zeit, in der Sünden immer mehr um sich greifen, ist sie der beste Weg, um seine Tugend zu bewahren. Deshalb ist die Ehe auch eine Ibâda, durch die man das Wohlgefallen Allahs erlangen kann. Unser Prophet sagte hierzu: „Wenn jemand heiratet, hat er die Hälfte des Glaubens erfüllt. Für die andere Hälfte möge er gottesfürchtig sein.“[2]
Verehrte Muslime!
Wir sollten uns über die Bedeutung der Ehe im Klaren sein. Einerseits ist sie nicht immer einfach, andererseits ist es auch nicht richtig, sie zu meiden. Umso wichtiger ist es, dass wir unseren Kindern zeigen, was es heißt, eine gute Ehe zu führen. Dazu gehört auch, dass man nicht bei jedem Streit direkt mit der Scheidung droht, sondern sich mit aller Kraft für den Erhalt der Ehe einsetzt.
Liebe Geschwister!
Zu den Zielen des Islams gehört es, die Ehre und Nachkommenschaft zu schützen. Die Ehe ist ein Mittel dazu, denn sie bewahrt den Menschen vor Zinâ (Unzucht). Aus diesem Grund sollten wir unseren Söhnen und Töchtern, die heiraten wollen, die Eheschließung erleichtern.
Verehrte Muslime!
Die Eheschließung wird traditionell mit einer Hochzeitsfeier in der Gemeinschaft öffentlich gemacht. Das ist eine schöne Tradition. Leider gibt es auch Hochzeitsfeiern, die nicht mit islamischen Grundsätzen vereinbar sind. Man hört oft Sätze wie: „Man heiratet nur einmal, was ist schon dabei?“. Doch egal, ob einmal oder nicht, wichtig ist das Wohlgefallen Allahs.
In diesem Sinne dürfen unsere Hochzeiten nicht übertrieben prunkvoll und verschwenderisch sein. Die Eltern der Braut oder des Bräutigams dürfen die Gegenseite nicht in finanzielle Schwierigkeiten bringen, sondern müssen versuchen, ihr so viel Last wie möglich abzunehmen. Wenn unsere Verwandten und Freunde uns besuchen, um uns zu beglückwünschen und uns Segen zu wünschen, müssen wir sie natürlich auch bewirten. Auch hier müssen wir maßvoll sein. Vor allem müssen wir darauf achten, dass auf unseren Hochzeitsfeiern kein Alkohol ausgeschenkt wird.
Ein anderer wichtiger Punkt ist es, sich auch auf Hochzeiten den islamischen Normen entsprechend zu kleiden. Es wäre absurd, zu sündigen, wo man doch Allahs Gebot und die Tradition unseres Propheten befolgen möchte.
[1] Sure Nisâ, 4:1
[2] Tabarânî, Mudscham al-Awsât, 1/162/1