12. Januar 2024
Verehrte Muslime!
Gestern war die Regaib-Nacht. Somit haben nun auch die gesegneten drei Monate begonnen, eine Zeit voller Barmherzigkeit und Vergebung, Alhamdulillah. Jeder, der Allah und seinen Gesandten liebt, freut sich auf das Kommen dieser besonderen Zeit. Zu Beginn des Monats Radschab sprach unser Prophet folgenden Duâ: „O Allah! Segne für uns den Radschab und den Schabân und führe uns in den Ramadan.“ Auch wir sollten es sprechen und uns bemühen, unsere Ergebenheit und Spiritualität zu stärken.
Liebe Geschwister!
Oft ist es so, dass unsere Seelen und Herzen von der Last der Welt ermüden. Die gesegneten drei Monate sind eine besondere Zeit, in der wir Ruhe finden, Zuflucht finden bei Allah, seiner Barmherzigkeit, und Vergebung. Jede Tat in dieser Zeit – ob Duâ, Tawba oder Sakada – wird um ein Vielfaches belohnt. Im Koran heißt es: „Und wetteifert um die Verzeihung eueres Erhalters und einen Garten, der weit ist wie die Himmel und die Erde, bereitet für die Gottesfürchtigen.“[1] Ein Sprichwort besagt: „Das Paradies hat seinen Preis und die Hölle ihre Berechtigung.“ Ganz in diesem Sinne sollten wir uns stets bemühen, Allahs Wohlgefallen zu erlangen.
Verehrte Muslime!
Allah liebt es, wenn wir die gesegneten drei Monate gut nutzen und reichlich Gutes tun. Die drei Monate nimmt er zum Anlass, um unsere Duâs anzunehmen und Sünden zu vergeben. Natürlich beschränkt sich unsere Ergebenheit nicht auf bestimmte Zeiten. Jeder Moment, den wir bewusst als Ergebener zu verbringen suchen, ganz egal welcher Monat, welcher Tag, ist wertvoll. In einem Hadith kudsî heißt es: „O Kind Adams! Widme dich in jeder Situation der Ergebenheit mir gegenüber, damit ich dein Herz mit Reichtum fülle und dein Bedürfnis stille.“[2] Die Ergebenheit gegenüber Allah gilt rund um die Uhr, sieben Tage die Woche.
Liebe Geschwister!
Besonders in den gesegneten Monaten sollten wir regelmäßig in die Moschee gehen. Schließlich ist dies ein Ort, an dem unser Glaube gelebt wird. Unser geliebter Prophet sagte: „Ich wünsche, dass ihr in der Gemeinschaft seid und unbedingt vermeidet, euch zu spalten und auseinanderzugehen. Denn der Schaytân ist mit jenen, die abgespalten leben. Er ist fern von denen, die zusammenleben, auch wenn sie zu zweit sind. Wer in der Mitte des Paradieses sein will, der soll in der Gemeinschaft bleiben.“[3]
Moscheen schützen uns vor den Versuchungen des weltlichen Lebens. Deshalb lasst uns unsere Moscheen und Gemeinden mit Leben füllen. Im Koran heißt es: „Ihr Lohn ist Verzeihung von Allah, ihrem Erhalter, und Gärten, durcheilt von Bächen, sie werden ewig darin verweilen; und herrlich ist der Lohn derer, die Gutes tun.“[4] Alle unsere guten Taten werden also nicht ohne Belohnung bleiben.
Mögen wir zu den glücklichen Menschen gehören, die Allah gebührend dienen. Mögen die gesegneten drei Monate ein Anlass dafür sein, dass wir lebendiger werden und unseren Nafs erziehen. Âmîn.
Verehrte Muslime!
Wir möchten auf eine Möglichkeit aufmerksam machen, wohltätig zu sein. Die Europäische Moscheebau- und Unterstützungsgemeinschaft, kurz EMUG, unterstützt im Rahmen der diesjährigen Infak-Kampagne 16 Projekte in 9 Ländern. Mit dieser Kampagne werden Moscheen gebaut und Bildungszentren eingerichtet, damit künftige Generationen ihre Religion erlernen und leben können. Moscheen sind Orte, an dem wir Muslime uns treffen und unsere Verbundenheit zueinander stärken und der Gesellschaft nützlich sind. Infak nennt man es, wenn jemand für Allah etwas gibt, ohne eine Gegenleistung zu erwarten. Wir laden auch euch dazu ein, einen Beitrag dazu zu leisten.
[1] Sure Al-i Imrân, 3:133
[2] Ibn Hanbel, II, 359
[3] Tirmizî, Fiten, 7/2165
[4] Sure Âl-i Imrân, 3:136