Sie sind die Grundlagen des Leben als Muslim: Glaube an die Einzigkeit Gottes und das abschließende Prophetentum Muhammads; Verrichten des täglichen Gebets; Sorge für die Bedürftigen und Zuwendungen an sie geben; Selbstreinigung durch Fasten; und die Wallfahrt nach Mekka für diejenigen, die dazu körperlich und finanziell imstande sind.

 

1. Shahadah oder Glaubensbekenntnis

"Nichts ist der Anbetung würdig außer Gott, und Muhammad ist Gottes Gesandter." Diese Glaubensbekundung nennt man die Schahadah, einen einfachen Satz, den alle Gläubigen aussprechen. Die Bedeutung dieser Bekundung ist der Glaube, dass der der einzige Zweck des Lebens darin besteht, Gott zu dienen und gehorsam zu sein, und dies wird erlangt durch die Befolgung der Lehren und Verhaltensweisen des letzten Propheten Muhammad.

2. Salah oder Gebet

Salah ist die Bezeichnung für das Gebet, das zu fünf Tageszeiten verrichtet wird und eine unmittelbare Verbindung zwischen dem Betenden und Gott bedeutet. Zu diesen fünf rituellen Gebeten gehören Verse aus dem Koran, und sie werden in arabischer Sprache, der Sprache der Offenbarung, gesprochen. Persönliche Gebete können indes in der jeweiligen eigenen Sprache und zu jeder beliebigen Zeit erfolgen.

3. Zakah oder Spenden geben

Ein wichtiger Grundsatz des Islam ist, dass alles Gott gehört, und dass folglich Reichtum dem Menschen nur anvertraut ist. Das Wort Zakah bedeutet sowohl "Reinigung" als auch "Wachstum". Einen Anteil für die Bedürftigen beiseite zu legen reinigt unser Vermögen, und wie beim Zurückschneiden der Pflanzen führt es zu Ausgewogenheit und neuem Wachstum.

4. Saum oder Fasten

Jedes Jahr im Monat Ramadan fasten alle Muslime, die dazu imstande sind, von Beginn der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang - durch Enthaltsamkeit vom Essen, Trinken und der geschlechtlichen Beziehung zu dem Ehepartner. Wenn auch das Fasten gesundheitlich gut tut, ist es doch hauptsächlich ein Weg der Selbstreinigung und der Selbstbeherrschung. Während der Fastende sich, auch wenn es nur kurzzeitig ist, von den weltlichen Genüssen trennt, richtet er sich auf seinen eigentlichen Lebenszweck hin aus, indem er sich andauernd der Gegenwart Gottes bewusst ist.

5. Hadsch oder Wallfahrt

Die Wallfahrt nach Mekka, Hadsch, ist nur für diejenigen Pflicht, die dazu körperlich und finanziell imstande sind. Trotzdem kommen jedes Jahr mehr als zwei Millionen Menschen von allen Teilen der Erde nach Mekka, was den Angehörigen der unterschiedlichsten Nationen eine einmalige Möglichkeit der Begegnung bietet. Der alljährliche Hadsch beginnt im zwölften Monat des islamischen Mondjahres. Die Wallfahrer tragen besondere Kleidung: einfache Gewänder, die alle Unterschiede der Klasse und Kultur aufheben, so dass alle gleich vor Gott dastehen.
Zu den Riten der Hadsch, die auf Abraham zurückgehen, gehört das siebenmalige Umschreiten der Kaaba und der siebenmalige Gang zwischen den Hügeln Safa und Marwa, wie es Hagar (Abrahams Frau) bei ihrer Suche nach Wasser tat. Später stehen die Wallfahrer miteinander in der weiten Ebene von Arafat (eine große Wüstengegend außerhalb von Mekka) und beteiligen sich am Gebet um Gottes Vergebung, was oftmals als eine Vorausschau auf den Tag der Auferstehung betrachtet wird. Den Abschluss der Hadsch bildet ein Fest, der Tag des "Idu-l-adha", das überall in muslimischen Gemeinden mit Gebet und Austausch von Geschenken begangen wird. Dieser Tag und "Idu-l-fitr", der Festtag am Ende des Ramadan, sind die beiden Feiertage des islamischen Kalenders.