16. März 2018

Verehrte Muslime!

In einem Koranvers heißt es: „Siehe, die Zahl der Monate bei Allah beträgt zwölf, gemäß dem Buche Allahs, seit dem Tage, an dem er die Himmel und die Erde erschuf. Davon sind vier geschützt[1]

 

Liebe Geschwister!

Die Araber haben von jeher die Monate nach dem Mond berechnet. Vier dieser Monate sind seit der Zeit Abrahams (a) und Ismaels (a) geschützt. Damit ist gemeint, dass jede Feindschaft in dieser Zeit ruhte und Frieden herrschte. Da sie sündenfrei und friedlich verbracht werden sollte, wurde der Monat Radschab „mutahhar“ genannt. Das bedeutet „gereinigt“ oder „vom Bösen befreit“.

Verehrte Muslime!

Aufgrund dieser besonderen Eigenschaft des Radschab empfiehlt uns Allah, in diesem Monat zu fasten, um uns von unseren Sünden und Fehlern zu reinigen. Gerade zu Beginn dieser Zeit sollten wir uns darum bemühen, mehr zu fasten und mehr zu beten.

Einmal kam jemand zum Propheten und sagte, dass er den ganzen Radschab über fasten möchte. Unser Prophet empfahl ihm: „Faste in einigen der geschützten Monate, und in anderen nicht. Faste in den geschützten Monaten und in anderen nicht. Faste und faste nicht.[2] Während der Prophet das sagte, führte er drei seiner Finger bei dem Wort „faste“ zusammen und trennte diese als er sagte „faste nicht“. Deshalb wird es als Mindestmaß angenommen, dass man drei Tage fastet und drei Tage nicht fasten.

Allerdings ist für denjenigen, der das möchte, auch möglich, den gesamten Monat über zu fasten.

Liebe Geschwister!

Die Regâib-Nacht ist die Nacht zum ersten Freitag des Monats Radchab. Dieses Jahr fällt er auf Donnerstag, den 22. März. In dieser Nacht sollten wir darüber reflektieren, was wir zum Mittelpunkt unseres Lebens machen. Denn der Regâib ist ein guter Anlass, um darüber nachzudenken, was unser Leben bestimmt.

Diese ernste Reflexion wird in den kommenden Monaten Früchte tragen. Deshalb sollten wir Allah in dieser Nacht aufrichtig um Vergebung für unsere Fehler bitten und versprechen, sie nicht wieder zu begehen. Denn im Koran heißt es: „O meine Diener, die ihr euch gegen euch selber vergangen habt! Verzweifelt nicht an Allahs Barmherzigkeit; seht, Allah verzeiht die Sünden allzumal. Er ist gewiss der Vergebende, der Barmherzige.[3] In diese Tage und Nächte hat Allah unermesslichen Segen für uns gelegt. Es liegt an uns, davon so gut wie möglich zu profitieren.

Liebe Geschwister!

Genau wie unser Prophet beten auch wir: „O Allah, segne die Monate Radschab und Schabân und führe uns in den Ramadan.[4] Um von den göttlichen Gaben der kommenden Tage, des Monats Schabân und insbesondere des Ramadans zu profitieren, lasst uns unsere Herzen reinigen und diese gesegneten Zeiten willkommen heißen.

Mögen der Monat Radschab und die Regâib-Nacht gesegnet sein. Möge Allah uns mit seinen Gaben segnen. Âmîn.

[1] Sure Tawba, 9:36
[2] Abû Dâwûd, Sawm, 54
[3] Sure Zumar, 39:53
[4] Ahmad bin Hanbal, Musnad, 1/259